Merlot. Cabernet Sauvignon. Cabernet Franc. Auf dem Weingut Château Villars wird aus drei Rebsorten, wie sie in vielen Anbauregionen weltweit vorkommen, das Basismaterial für kleine Wunderwerke der Winzerkunst. Das hat zum einen etwas mit der Lage des Weinguts zu tun. Es befindet sich im Bordelais, jener französischen Region, die im deutschsprachigen Raum als Bordeaux bekannt ist. Dort gibt es natürlich diverse Appellationen, etwa Pomerol. Aus dieser Region kommen einige der berühmtesten und ergo auch teuersten Tropfen Frankreichs. Richtig interessant aber wird es gleich nebenan, in der Appellation Fronsac. Die Böden dort sind denen im Pomerol sehr ähnlich und das Klima ist quasi identisch. Beste Voraussetzungen also für das Château Villars, das darüber hinaus nicht nur über bevorzugte Lagen verfügt, sondern auch von einem sehr kompetenten Önologen geführt wird. Thierry Gaudrie leitet das Familiengut inzwischen in siebter Generation und hat es in die Spitzenklasse der Appellation katapultiert.
Merlot spielt die unangefochtene erste Geige
Alle, die mit ihm zu tun haben, mögen die offene, fröhliche Art, die Thierry Gaudrie im zwischenmenschlichen Umgang auszeichnet. Sie schätzen aber auch und vor allem die Zuverlässigkeit, mit der er Jahr für Jahr Weine produziert, wie sie vollmundiger und geschmeidiger nicht sein können. Die Hauptkomponente für die Weine von Château Villars sind Trauben der Rebsorte Merlot. Auf den lehmigen Kalkböden von Fronsac findet sie optimale Wachstumsbedingungen vor, die ein erster Garant für die hohe Qualität der Weine dieser Appellation darstellen. Entsprechend sind deutlich über 80 Prozent der Rebfläche des Guts mit Merlot bestockt. Den zweitgrößten Posten mit rund zehn Prozent nimmt die Sorte Cabernet Sauvignon ein, der Rest gehört der Cabernet Franc. Rund 30 Hektar Rebfläche stehen Thierry Gaudrie und seinem Team heute insgesamt zur Verfügung; nachdem in der Vergangenheit immer wieder behutsam Lagen zugekauft wurden.
Ausgewogenheit und Harmonie auf ganzer Linie
Das Gut, zu dem neben der Rebfläche auch rund drei Hektar Wiesen und drei Hektar an Wald gehören, hat nicht nur beim Zukauf von Land Sorgfalt walten lassen. Auch auf die Mischung zwischen den unumgänglichen Neupflanzungen und der Wahrung alter Rebanlagen wird genau geachtet. So bleibt alles in einem natürlichen Gleichgewicht. Die Rebstöcke weisen derzeit ein Durchschnittsalter von etwa 35 Jahren auf, die ältesten bringen es auf knapp unter 80 Jahre.
Deutlich jünger sind die Holzfässer, die im Keller von Château Villars stehen. Pro Jahr wird ein Drittel des Bestands erneuert, das ist auf dem Gut eine eiserne Regel. Bevor die Weine aber für die einjährige Reifezeit in die Barriques kommen, erfolgt zunächst bei 30 Grad Celsius die Gärung in Betontanks. Dieser Prozess nimmt etwa drei bis vier Wochen in Anspruch.
Was zum guten Schluss bei alldem an Weinen herauskommt, ist ein hervorragendes Sortiment an Rotweinen, das sich in einige wenige Qualitätssegmente gliedert. Allen Weinen gemein ist die intensive Aromatik, die fast sahnige Textur und eine ausgeprägte, dabei immer auch elegante Frucht. Weiche Tannine sind ein weiteres Qualitätsmerkmal. Die Tropfen von Thierry Gaudrie, der das Château Villars seit 1997 leitet, gehören zum Besten, was die Appellation Fronsac zu bieten hat. Gut für den Weinfreund sind darüber hinaus die erstaunlichen Preise, die absolut im bezahlbaren Bereich bleiben.